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{Sinclair FTV1} Wir schreiben das Jahr 1977: 6 Jahre Entwicklungszeit, 30 Mio. Kosten - so ging wohl die Geschichte dieses Gerätes bei Sinclair aus. Dabei ist dieser Flachbildfernseher durchaus bemerkenswert! Eine spezielle flache Bildröhre mit einem speziellen Ferranti-Custom-IC und speziellen Lithium-Flachbatterien aus der Polaroid-Welt sollten tragbaren Fernsehgenuss zu einem günstigen Preis liefern. Exorbitante Entwicklungskosten bei günstigem Produktpreis und geringe Verkaufszahlen passen nicht gut zusammen. Steht das "F" in FTV1 für Flop? Ich finde das Gerät trotzdem genial. Sinclair schafft es mittlerweile, dass die Geräte zwar billig sind, aber nicht mehr billig aussehen! Das Design ist schick, die Antenne wertig, die Front glänzend. Die ominöse Klappe hinten dient als Gerätefuß. Darunter verbirgt sich eine der fünf Schrauben, die das Gehäuse zusammenhalten. Der kleine Eingriff ist für das Herausschieben der verbrauchten Flachbatterie gedacht. Im Oberteil sieht man die Fresnel-Linse, die aus dem Ultra-Breitbild das gewünschte 4:3-Format macht. Da wurde werksmäßig schon dran rumgebastelt. Lautsprecher und Netzteilanschluss (6VDC, Plus außen): Der Ferranti ZN 401E-2 - Sir Clive liebte kundenspezifische ICs... Die Rückseite ist unspektakulär. Man sieht die Bildröhre mit Ablenksystem. Die Bildröhre ist ein kleines Wunderwerk: statische Ablenkung, die üblichen Beschleunigungszylinder sind hier alle als Platten ausgebildet. Die Kontaktierung der Platten findet auf der Oberseite statt. Die Phosphorschicht befindet sich unten. Der plane Deckel, der die Strahleinheit trägt, ist im Bildbereich leitfähig durchsichtig beschichtet und lenkt den Strahl nach unten auf die Schirmschicht ab. Verzerrungen aller Art sind damit garantiert, aber dafür gibt es ja Ferranti... Viel leitfähiger Kleber auf Glas. Die Fertigung solcher Röhren war sicher eine Herausforderung. Mir ist kein weiteres Gerät bekannt, bei dem diese Röhre eingesetzt wäre. Hier noch ein etwas ungenauer Blick durch das Strahlsystem. Dank diverser Beschichtungen und Bedruckungen kann man nur wenig erkennen. Das Typenschild ist einfach gehalten... Am Netzteil betrieben erscheint sofort ein Bild. Die Aufheizzeit ist quasi nicht zu bemerken. Das Bild wirkt scharf, wenn auch nicht besonders hell. Da muss mal eine richtige Signalquelle her! Nächste Aufgabe: ZX-81 auf TV zurückbauen... |
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