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Schneider Amstrad |
21.01.2025 {CTM 640 Farbmonitor} Wenn man im Videokanal laut genug jammert, dann findet sich schon das eine oder andere Exemplar, um den nächsten Film zu bestreiten... So auch hier Dank Roland, eines sehr freundlichen Spenders: ein Amstrad Schneider CPC 646 mit Farbmonitor CTM640. Natürlich defekt, aber sonst tät's ja auch keinen Spaß machen. Der Reparaturbericht des Computers findet sich im Nachbarbericht. Fehlerbeschreibung: tut nicht. sehr hilfreich... Aber: wenn der Monitor nicht geht, dann geht auch der Computer nicht, das Netzteil steckt nämlich für beide im Monitor. Sehr kompakte Angelegenheit... Das Typenschild: Also: Monitor aufschrauben ist angesagt. Das geht fix, sind nur vier Schrauben - und einen Potiknopf später lässt sich auch die Platine komplett demontieren. Erste Diagose: staubig! Tolle Spezialteile... Der Schaltregler soll angeblich gerne mal sterben... Ebenso wie der Zeilentrafo... der ist allerdings aus purem Unobtanium! Eine Kompressorladung später ist die Platine dann auch staubfrei: Das Schaltnetzteil gibt nur ein gequältes Pfeifen von sich... Definitiv nicht der ZTR... Es besteht Hoffnung. Die Pins sehen komisch aus... Wie kann sowas passieren? Sowas ist mir noch nicht untergekommen: alle Lötungen abgerissen... Alle Pins rausvibriert - SNT Wireless. Nun gut, das Wiederanlöten hat nichts geholfen - wäre auch zu schön gewesen. Also weiter in der Fehlersuche. Das Schaltnetzteil hat genau zwei Ausgangsspannungen: 5V und 110V... Im 110V-Bereich ist der Ausgang niederohmig. Da hängen einige Bauteile parallel... ich hänge mal den TV-Teil komplett ab, der Kurzschluss bleibt. Gut, dass alles ordentlich beschriftet ist - auch auf der Unterseite. Sehr servicefreundlich... Von diesen Teilen ist genau eines defekt... Wie gewohnt, das letzte Bauteil, welches ich ausgelötet habe. War ja sowas von klar... Letztlich war es nicht der Glättungskondensator, nicht die Gleichrichterdiode - es war die 160V-Schutzdiode... Die kann man im Testfall auch mal weglassen... Unter Last (2W) liefert das Netzteil nun stabil 113V. Nach Verbinden mit dem TV-Teil über die kleine Drossel tut sich genau nichts... Der Sicherungswiderstand 1Ohm hatte ausgelöst: Ich hatte erst den Zeilenendstufentransistor in Verdacht (der sich frech durch einen BU508D austauschen lässt...) - aber der war einwandfrei. Die Spannung steigt im wahrsten Sinne des Wortes... Viiiiieeeeel zu helll... Aber hey - nachdem ich alle verfügbaren Regler auf minimale Helligkeit gedreht habe, ist ein Bild zu erkennen. Fazit: ich vermute, dass es mit den abgerissenen Lötpunkten angefangen hat. Das Schaltnetzteil hat daraufhin die falsche Spannung geliefert und der Sicherungswiderstand hat ausgelöst. Daraufhin war das Schaltnetzteil lastfrei und lieferte 180V (hab ich ausprobiert, das Teil ist ziemlich ungeregelt...). Ab 160V hat die Schutzdiode versucht, die überschüssige Spannung zu verbrennen... hat nicht lange funktioniert. Sie hat durchlegiert, dann war Ruhe in der Kiste. Jetzt ist noch irgendwas an der Strahlaustastung im Argen - das finde ich auch noch. Hauptsache, kein defekter Zeilentrafo! Es geht weiter: die Helligkeit ist abhängig von der Kathodenspannung - je niedriger, je heller. Im Schaltplan steht was von 180V, die aus der Mittelanzapfung des Primärkreises des ZTR gewonnen werden. Hier liegen gemessen gerade mal 85V an, und das auch nicht stabil. Klar, dass das zu hell wird. Auf einen Hinweis meines CRT-Gottes Winni aus der Arcade-Szene checke ich auch mal den Austastimpuls. Der wird von Q401, Q402 und Q403 oben links im Schaltplan gewonnen: Der Eingang ist gut: Der Ausgang kann sich nicht durchsetzen... Das liegt aber nicht an den Transistoren, sondern am allgemeinen Kathodenpotential, welches dank eines durchgebrannten Sicherungswiderstands sehr hochohmig verbunden ist: Widerstand getauscht - Mittelanzapfung ist wieder verbunden - 185V liegen an. Das Bild ist fast normal. Die Helligkeit lässt sich wieder perfekt regeln - aber irgendwie fehlt da... Blau... Das Ergebnis ist beeindruckend. Wir haben Blau. Aber dafür fehlt jetzt Grün. Die drei Stück 2SC3417 sind schon bestellt - sowas hab ich nicht auf Lager! Die Post war da... Den alten Schrott rauslöten - vorsichtshalber alle drei. Die neuen Transistoren einlöten, alles schön sauber machen... Beschleunigungsspannung auf 24kV einregeln... Wir haben ein Bild. Mit allen Farben. Das Autorennen sieht auch gut aus: Und aus der aktuellen Fachzeitschrift hab ich gleich mal ein Basic-Programm eingetippt. Jetzt kann ich endlich lernen, wie man mit Computern umgeht. Vielleicht werde ich dann mal Programmierer oder sowas... Hier sind noch einmal alle Übeltäter auf dem Schaltplan zusammengefasst: |
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