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{Fehlerbilder} Jeder, der Arcadeteile sammelt, stellt früher oder später fest, dass es viele Gründe für das Versagen der Geräte gibt. Diese Auflistung soll dabei helfen, die häufigsten Fehlerbilder zu erkennen und mögliche Maßnahmen dagegen zu finden.

  • Tantal-Kndensatoren
  • Elektrolytkondensatoren
  • Korrosion
  • Oxydation
  • Unterbrochene Leiterbahnen

  • {Tantal-Kondensatoren} Beliebte Kondensatorreihe der 70er und 80er Jahre, damals gerne in Tropfenform, heute gebräuchlich in SMD als rechteckige Kästchen oft in Orange. Die Dinger haben die Eigenschaft, sehr spannungsempfindlich zu sein, mögen keine hohen Einschaltströme und quittieren den Dienst durch Abbrennen oder durch satten Kurzschluss ohne äußere Beschädigung. Ersteres ist sehr leicht zu finden: immer der Nase nach! Letzteres erzwingt eine langwierige Fehlersuche wenn man den Übeltäter nicht mittels eines (teuren) ESR-Messgerätes lokalisieren kann. Tantal-Kondensatoren kann man getrost gegen gute, neue Elektrolytkondensatoren austauschen. Dank für das Bild von Fallout!

    Tantal


    {Elektrolytkondensatoren} Auch Elkos genannt, sind mit einem flüssigen Elektrolyt gefüllt. Sie haben (mindestens) zwei Möglichkeite, uns zu ärgern: entweder sie trocknen aus und verlieren nahezu unbemerkt ihre Kapazität oder sie laufen richtig aus und verätzen mit ihrem Elektrolyt die umgebenden Bauelemente und Leiterbahnen. Wenn man einen Elektrolytkondensator identifiziert hat, der ausgelaufen ist, so sollte man bauähnliche Kondensatoren in der Nachbarschaft (siehe Foto!) schon mal präventiv austauschen. Das kostet nicht viel und spart langfristig viel Ärger.

    Elko


    {Korrosion} Eigentlich der Hauptverursacher von Problemen an alten Arcade-Platinen. Der Einsatz von billigen Fassungen und die Lagerung in feuchten Umgebungen tun ihr Übriges. Pins und Fassungen korrodieren und nach einer Weile gibt es keinen Kontakt mehr: eine Quelle verschiedenster Fehlerbilder. Daher ist die erste Vorgehensweise: erst mal alle gesockelten Bauelemente vorsichtig aus den Sockeln heben und wieder reindrücken. Duch die Reibung an den Kontaktstellen wird die Oxydschicht aufgekratzt und es funktioniert wieder (eine Weile lang). Ganz Harte schleifen die Beinchen an, was aber die Verzinnung beschädigt und den Eisenrost darunter begünstigt. Der Einsatz von Kriechöl kan hier helfen. Neue, gedrehte Sockel sind die beste Lösung aber leider auch sehr aufwändig.

    Rost

    {Oxydation} Wenn die Beinchen noch nicht rosten, dann ist die Reparatur meist einfach: man verwendet dafür entweder einen rauhen Radiergummi oder professionell einen Glasfaserradierer, den es im Elektronikfachhandel gibt. Einfach leicht über die oxydierten Stellen reiben und schon ist alles wieder wie neu. Danach ebenfalls mit WD40 abreiben, um erneute Oxydation zu verhindern, oder einfach, damit das IC besser in die Fassung flutscht!

    Oxydschicht

    Glasfaserstift

    Rechts: sauber.


    {Unterbrochene Leiterbahnen} Kommen gerne mal vor, wenn die Leiterplatte schlecht gelagert oder noch schlechter transportiert wurde. Die groben Schnitzer sind schnell zu erkennen, das Foto zeigt ein Beispiel, wo es gerade noch mal gutgegangen ist. Schlimmer sind Haarrissse, die sieht man in den seltensten Fällen, kann sie aber mit Kältespray lokalisieren. Ganz fies sind Unterbrechungen unterhalb von Bauteilen, da sucht man sich einen Wolf. Bei Raiden hatte ich einen Fall, da war der Spieler-2-Up außer Funktion. Die Leiterbahn war unterhalb eines ICs unterbrochen, ohne das man das gesehen hätte. Hier hilft nur Signalverfolgung bis hin zum nächsten Bauteil.

    Riefen


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