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{Diehl Productronic} 1973 gebaut, original verpackt und nie in Betrieb genommen... Meine neue DIEHL Productronic. Die Zeit der teuren und aufwändigen Tischrechenmaschinen neigte sich dem Ende zu - Dieses Modell wurde von Sanyo im Auftrag gefertigt - Japan hatte Deutschland im Bereich kostengünstige Fertigung bereits überholt... Von Nürnberg erzählt hier nur noch das Typenschild: Das Gerät war tatsächlich noch nie im Einsatz - völlig sauber und staubfrei. So etwas bin ich gar nicht gewohnt... Die Bodenwanne ist noch in gewohnter Art aus Metall. Der Drucker ist ein Walzendrucker, eine stets rotierende Metallwalze liefert die erhabenen Ziffern und Zeichen, Hämmerchen schlagen das Farbband auf des Papier. Das sieht - wenn es denn funktioniert, auch ganz hübsch aus. Die Tausender-Trennzeichen werden zusätzlich zwischen die Ziffern gedruckt, das spart Platz. Die Oberschale ist schon aus Kunststoff - die Diehl-Logos und Produktschilder sind aufgeklebt. Der Anruf ist vermutlich sinnlos... ... obwohl sich das Gerät ziemlich gestört verhält: die ersten Minuten druckt der Drucker etwas willkürlich, erst nach einer Aufwärmphase verhält sich die Rechenmaschine normal. Ich tippe mal auf Elkos. Das Gerät macht trotz Plastik einen sehr wertigen Eindruck. Auch das Design ist noch typisch Diehl. Die Innereien sind spannend: Der Chipsatz stammt - wie so oft bei Diehl - von General Instruments. Unbekannte ICs der Typen 99-331029, 99-331012, 99-331013, 99-331014, 99-331020 und 99-331028 haben alles im Griff. In den Siebziger Jahren waren solche IC-Kombinationen in Rechnern weit verbreitet - solange, bis alles nur noch in einem einzigen Baustein integriert wurde. Nebenbei: ein hübsches Platinenlayout - definitiv noch mit Klebestreifen geroutet! Den Drucker kennen wir schon: Shinshu Seiki Model 102. ein 1,4kg schweres Teil, welches in der Zeit weit verbreitet, schnell und zuverlässig seinen Dienst leistete. Das Teil heißt eigentlich EP-102, seine Söhne (Druckernachfolger) führten dazu, dass sich die Firma letztendlich in EPSON umbenannte - EP-Son - Electronic Printer's Son. Das Netzteil dürfte einige schwächelnde Kondensatoren beinhalten... Hier noch einmal der Chipsatz in seiner keramischen Schönheit: Trotzdem die Oberschale aus Kunststoff ist, hat man bei der Tastatur nicht gespart... Hier wurden noch die langlebigen Reed-Kontakte mit Magneten verbaut. Zuverlässig und für die Ewigkeit gebaut. Dieser Rechner ist das erste Exponat, welches völlig unbenutzt bei mir eingetroffen ist. New Old Stock in Reinform. Und der Beweis dafür, dass 50 Jahre Einlagerung der Elektronik auch nicht gut tut. |
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