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Mike McBike @ Home / Rechenmaschinen / Compucorp 324G |
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04.01.2025 {Compucorp 324G} Eine Reparaturanfrage der besonderen Art erreichte mich: eine Compucorp 324G mit wunderschöner Panaplex-Anzeige und vielen völlig unbekannten Custom-ICs... Made in U.S.A. - Das Design sieht schon mal außergewöhnlich aus. Der einklappbare Griff dient als Aufsteller. Auf der Rückseite befindet sich eine rudimentäre Bedienungsanleitung. Rechnet und ist programmierbar - eigentlich ain tolles Gerät... ... wäre da nicht die unangenehme Eigenschaft, grundsätzlich in den negativen Zahlenbereich zu gehen und bei jeder Funktionstaste den Inhalt zu löschen. Man kann problemlos eintippen... ... und seine Konstanten findet das Gerät auch. Aber Rechnen ist nicht möglich, jede weitere Aktion löscht alles. Der Rechner ist mit vier Akkus im Monozellenformat ausgestattet. Diese hier sind nicht original. Außerdem wiegen sie weniger als eine Mignonzelle und sind inkontinent. Sieht nach Fake-Akkus aus. Die Rückwand lässt sich leicht abnehmen. Vorsicht: der Entlüftungs-Pinöpel der Panaplex-Anzeige ist jetzt freiliegend. Hier haben sich viele Prüfer verewigt... Die Frontplatte ist abgenommen. Unter der Folie verbergen sich noch zwei weitere Schiebeschalter, die in dieser Gerätevariante zwar bestückt aber nicht zugänglich sind. Die Innereien liegen frei, man kommt aber trotzdem nicht gut ran. Das Flachbandkabel gehört zur Tastatur. Die wichtigen Teile sind da irgendwo drinnen. Texas Instruments Custom Chips für Tastaturabfrage und Display-Ansteuerung. Das Netzteil von unten - der Metallstreifen ist gleichzeitig Kühlkörper! Drei lange Schrauben halten das Sandwich zusammen. Unter dem Kühlkörper befindet sich Wärmeleitpaste... klebrig... Alle Leiterkarten sind nur lose aufeinandergelegt - verbunden durch Federkontaktreihen. Die Netzteilplatine: RAM und ROM: Die Speicherkarte von unten: Die Prozessorplatine: Tastatur-Scanner: Die Leiterkarten haben vielfältige Anschlüsse, aber an keinen davon kommt man wirklich dran... Masse ist schon mal hier: Und die vier Datenbits, die aus den SRAMs 2102 kommen, sind an diesen Widerständen verfügbar. Ein RAM fällt irgendwie aus dem Rahmen... Gut, wenn man eine große Auswahl an fossilen ICs im Lager hat... Dann kann man schnell mal tauschen. Bringt nur nichts, so ein Pech. Immer noch Minus Null. Da werde ich wohl noch weiter suchen müssen. Im schlimmsten Fall ist einer der Customs (unersetzlich) defekt oder dir ROMs sind korrupt (unersetzlich). Vielleicht haben wir auch Glück, und ein anderes RAM ist betroffen - oder das 74L75-Latch davor... {RAM Tausch extrem} Endlich bin ich dazu gekommen, meine Reparaturen weiterzuführen: Bei der Compucorp standen noch die RAM-Tests aus... Von den 2102 habe ich genau drei Exemplare vorrätig - also erst einmal drei RAMs tauschen und testen. Das Auslöten bei dieser doppelseitigen Platine ist nicht ganz trivial. Das Ergebnis hat sich nicht verbessert, dafür verschlechtert. Das Gerät läuft an, resettet und zeigt Mist auf der Anzeige - eine Eingabe ist jetzt nicht mehr möglich... Auch der Tausch des 4-Bit Datenbuslatches bringt genau nix... Sieht sauber aus, hilft aber nicht. Auf dem Rückweg habe ich jedes RAM einzeln ersetzt, das ist hier sehr mühsam, weil man das Platinensandwich immer wieder auf- und zusammenschrauben muss. Leider hat sich am Verhalten nichts geändert. Hier endet meine Kunst leider. In der Compucorp sind zu viele Bauteile eingesetzt, die nicht mehr erhältlich oder gar Gerätespezifisch sind. |
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