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{Sinclair Printer} Irgendwie mit meiner Arcadesucht verbunden: der Sinclair ZX-81. Solange die Rechner so toll waren, wie dieser, hatten Arcade-Maschinen eine Chance! Zum unsäglich leistungsschwachen Rechner gab es derzeit einen unsäglich miesen Drucker, der unsäglich schlechte Ausdrucke auf metallisiertes Papier britzelte: den Sinclair Printer. Nicht, dass ihr mich falsch versteht: 1982 war das alles voll geil. Im Rückblick eher belustigend. Für relativ wenig Geld erhielt ich eine original Styroporpackung: (Übrigens - Bilder -> Klick -> Groß!!!) Mit Inhalt: 1982 hätte ich Körperteile für das Ding verkauft... (allerdings sicher nicht meine eigenen... ;-) ) {Demotivierende Demontage} Die Inbetriebnahme liefert leider das erwartete Ergebnis: es funktioniert nicht. Aufschrauben ist angesagt. Die hochwertige (ROFL) Elektronik und Mechanik hatte seinerzeit immerhin einen Ausdruck zustande gebracht - eigentlich genial. nach 36 Jahren allerdings hat sich in nahezu allen Druckern dieser Art der Weichplastik-Zahnriemen mit den beiden Stahlnadeln in Schimmel und Wohlgefallen aufgelöst - ein leichter Zug und das Teil zerfällt in Segmente... Stückwerk: Quasi ein Zweinadeldrucker... Es gibt keinen Ersatz für den Zahnriemen, aber es gibt einen Lösungsansatz mit Gummi-Flachriemen - ich habe einen bestellt und werde Euch auf dem Laufenden halten, auch wenn's niemanden interessiert. {Reparatur} Es geht weiter - nach drei Tagen Grippe wollte ich wenigstens mal wieder etwas basteln... De bestellte Gummiriemen mit 5mm Breite und 0,5mm Dicke ist gekommen. ich habe den längsten genommen, den ich bekommen konnte, Treibriemen für Plattenteller... Als Erstes mal ein Versuch, wie gut Sekundenkleber hält. Dazu habe ich zwei Probestücke abgeschnitten: Die Stirnfläche benetzt: Und zusammengeklebt. Hält gut, aber sicher nicht für die Ewigkeit! Das Cyanacrylat wird steinhart, der Gummiriemen walkt elastisch - ich fürchte, diese Paarung hält nicht lange. Aber für das Fixieren ist das ausreichend. Also einen Riemen in passender Länge abgeschnitten: 275mm! Ein Teppichmesser sorgt für einen sauberen, geraden Schnitt, je glatter, desto besser hält der Sekunden-Bäpp. Den Riemen Stoß an Stoß geklebt: Jetzt zu meinem zweiten Helferle: was Laufsohlen an Schuhen hält, sollte auch einen Gummiriemen zusammen halten können. Dieser Kleber verbindet alle elastischen Teile miteinander. Der Inhalt der Tube reicht für ca. 1.000.000 Sinclair-Drucker! Ein kurzes Riemenstück wird vorbereitet und vorsichtig mit Aceton gesäubert - Ohrstäbchen helfen. Beidseitig dünn mit Kontaktkleber einstreichen und trocknen lassen: Mit viel Anpreßdruck verkleben - die beiden Hilfsstücke kommen genau gegenüber auf die Riemen-Außenseite! So passt der Riemen schon mal gur über die beiden Führungsrollen - die Zähne des Originalriemens sind hier nicht nötig. {Was nicht passt, wird passend gemacht!} Als Halter für die Schreibnadeln dienen mir Stecknadeln! Diese lassen sich leicht und haltbar genau zwischen Innenriemen und Hilfsstücke stecken, die Köpfe dienen der Fixierung. Ja, die ersten Nadeln hatten viel zu dicke Köpfe, der Platz im Drucker ist begrenzt! Aber es gibt auch Stecknadeln mit kleinen Köpfen. Nebenbei: das Abzwicken der überstehenden Stecknadelspitzen mit einem Luxus-Seitenschneider für 60 Euro ist eine blöde Idee. Die Teile sind aus Stahl, hart, zäh und meine beste Zange ist jetzt Schrott. Wenn man das alles durch hat, dann stellt man fest, dass zwischen Antriebsscheiben und Druckergehäuse nicht genug Platz für einen zweilagigen Riemen ist. Ein Dremel muss her, um für ausreichen Luft zu sorgen. Das geht fix, es sind ja nur die zwei Stellen direkt gegenüber der Scheiben, die Materialstärke ist hier ausreichend dimensioniert: Sieht von innen nicht schön aus, ist von außen aber unsichtbar: Jetzt passt alles: An diesen beiden Stellen muss geschliffen werden! Erst mal das High Tech Computerkonstrukt hochfahren... Ein cooles Programm schreiben... Und sich freuen, dass der Ausdruck pixelgenau ist (der neue Riemen arbeitet 100% ohne Schlupf!!!), dafür aber mies lesbar (Die Kontaktierung der Andruckrolle zur Masse ist noch nicht optimal)... Der Schreibstrom (Erzeugt durch 70V über die Nadel) wird vom Aluminiumpapier über die leitfähige(!) Gummiwalze auf eine im Gehäuse verborgene Edelstahlfeder abgeleitet - diese Konstruktion ist auch nicht ganz optimal langzeitstabil... Aber egal - der Drucker druckt - das Experiment ist geglückt! |
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