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Mike McBike @ Home / Homecomputer / TRS-80 MC-10 |
Schneider Amstrad ATARI TRS-80 |
05.10.2025 {TRS-80 MC-10} In den 70er, 80er Jahren war die Welt für Elektronikbastler noch in Ordnung. Die Homecomputer kamen und versprachen spannende Stunden im Bastelkeller. In den U.S.A. stand Radio Shack für DAS Bastlerparadies. Das war quasi der Radio-RIM für Amis. Zusammen mit Tandy entstand die Computerreihe TRS-80 - Tandy Radio Shack Z80-Computer. Und Dank Thomas A. besitze ich seit Neuestem ein solches Exemplar, Original US-Export, mit 110V-Netzteil und NTSC. Vielen herzlichen Dank für diese Spende, der TRS-80 MC-10 Micro Color Computer ist selten und in Europa noch seltener, zumal der Videostandard nicht zu unseren Fernsehern passt... Im etwas gebrauchten Originalkarton befindet sich so einiges: Computer, Netzteil, 16k-RAM-Erweiterung und einige Kabel... Das 8VAC Netzteil ist primärseitig für 110V ausgelegt. Gut, dass ich einen Trenntrafo mit 2x110V besitze. Mein Mini-Fernseher kommt mit NTSC (Never The Same Color) nicht zurecht. Das Bild ist nicht nur farblos, sondern auch total verrauscht. Aber auf dem großen TV ist das Bild scharf, stabil und ebenfalls in Graustufen, weil NTSC einen anderen Farbträger als PAL hat. Das BASIC ist von Microsoft - ein direkter Nachfolger des ersten BASIC-Vertreters auf dem KIM-1. Und das ist erstaunlich flink! Im Übrigen kann man die Befehle mit oder ohne Leerzeichen, Buchstabe für Buchstabe oder über die Funktionstastenbelegung komplett eintippen. Dem Interpreter ist das egal. Der MC-10 hat intern zwei Chips mit jeweils 2k RAM... nicht viel. {MC-10 - Speicher satt.} Da gibt es was dagegen: eine 16k Speichererweiterung. Offensichtlich unbenutzt und wie aus dem Ei gepellt. Man muss nur die zwei Schrauben der hinteren Metallabdeckung lösen, dann kann das Modul gesteckt werden. Die Konstruktion ist um Klassen stabiler als die vergleichbare Sinclair-Variante. Und schon steht einem fast unendlicher Speicher zur Verfügung... fast 20 kByte. {MC-10 Unboxing - so richtig...} Das Interessante daran ist das Interessante darin! Das Gehäuse ist aus Taiwan, wie eine Unmenge an ziemlich billig wirkendem Spielzeug aus der Zeit. Aber der MC-10 wirkt erstaunlich wertig! Vier Schrauben halten die Gehäusehälften zusammen. Auf der Unterseite ist übrigens der TV-Kanal-Selektor. Jetzt hab ich die Garantie versemmelt... Dafür habe ich der Kiste mal vier neue Gehäusefüße spendiert, die alten waren zerkrümelt. Die Tastatur verbindet sich mit Flachbandkabeln in Drahtform. Die Drahtenden solte man nicht verbiegen, das gibt dann eine üble Fummelei! Das Mainboard verweigert den Einblick. Tandy Radio Shack hat das Thema EMV-Abschirmung sehr ernst genommen! Auch die Unterseite ist geschirmt: Diese Schirmung wird nur von kleinen Clips gehalten. Das Blech auf der Oberseite hingegen muss man mühsam ablöten. Der Rechenknecht ist ein 6803, ähnlich dem 6809, der in der Vectrex eingesetzt wurde. Hier die Platine in ihrer hoch auflösenden Schönheit: Grafik Controller MC6847 und NTSC-TV-Modulator in diskreter Bauweise. Solide Anschlüsse für Cassettenrecorder und serielle Schnittstelle (per Portsteuerung...). Das Netzteil ist rustikal und einfach. Hier wurde auch serienmäßig nachgebessert. Da hat wohl ein Gatter gefehlt. Die untere Abschirmung mit Clips: Amerikanische Kanäle haben wohl mit Europäischen Kanälen nichts zu tun. Aber es gibt ja eine Kanalsuchfunktion... {Die Radio Shack 16k Erweiterung} Auch hier interessiert mich brennend, wie es drinnen wohl aussieht. Da ist sogar ein völlig unbeschädigtes Styropor-Innenteil dabei. Das RAM-Modul sieht völlig unbenutzt aus! Abschirmungen, wohin das Auge blickt... Da haben die sich in der Fertigung richtig viel Mühe gegeben. Das Innenleben hingegen sieht schon etwas schlampig gelötet aus, aber es tut seinen Dienst hervorragend! Links sind die acht Stück 16kx1 DRAMs (mit alleiniger 5V-Versorgung), drumherum viel TTL zur Steuerung... Ein tolles Exponat aus der Frühzeit der Homecomputer! Ich freue mich sehr. |
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