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{Der DIN A3 Plotter PLX-88 von Emis} Die Firma Emis gibt es heute noch! 1987/88 hat sie einen Flachbettplotter auf den Markt gebracht, der sowohl über eine parallele als auch über eine serielle Schnittstelle angesprochen werden kann, vier Stifte zum Wechseln schluckt und HPGL spricht. 2024 angeschlossen, funktioniert das Gerät immer noch (fast) einwandfrei: Einzig die Arbeitsfläche ist nicht ganz eben - kein Wunder bei dem Gewicht, dem Transport und der langen Lebenszeit des Gerätes: {Reinigung und mechanische Anpassung} Zuerst wird der Plotter mal ausgiebig inspiziert, gereinigt und die Stifthöhe justiert. Und nein, ich benötige keinen Handtuchhalter... Parallele und serielle Schnittstelle in trauter Gemeinsamkeit - hier kann man wählen... Der Plotter ist größer, als er auf den ersten Blick aussieht - das Papier ist ein DIN A4 Blatt... Ein schöner und einfacher Flachbettplotter: Die Bodenwanne ist rustikal. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen selbst gemacht und kommerziell. Auch die Kabel sind rustikal verlegt... Die Elektronik ist spartanisch aber ausreichend. Coole Netzverkabelung... Der Motortreiber in hoher Bildauflösung. Hier werkelt eine 6502 CPU mit 4kB Betriebssystem - vermutlich werden hier nur Geschwindigkeitsrampen gerechnet. Das Netzteil ist auch sehr überschaubar. 5V und 30V müssen reichen. Ein wenig mehr Intelligenz und Rechenleistung steckt in der Schnittstellenplatine... Und eine schwarz lackierte Lochrasterplatine als Abdeckung... Auch die Motorverkabelung sieht sehr rustikal aus - man möchte gar nicht glauben, hier ein Serienprodukt vor sich zu haben. Y-Motor und Stifthubmagnet: Eine interessante Seilzugmechanik auf der Rückseite: sie sorgt dafür, dass der Y-Schlitten immer rechtwinklig bleibt. Die Stabilisatorpappe löst sich ab - da muss ein neuer Klebstoff her. Rustikal: der Abstandshalter für das Stahlseil. Immerhin lässt sich alles gut demontieren: Der Y-Zahnriemen ist nicht gut ausgerichtet - ein Grund für die ungleichmäßige Stifthöhe. Das Zahnrad sitzt leider so fest auf der Welle, dass es sich auch nach Demontage der Madenschraube nicht lösen lässt - also muss ich mit dem Versatz leben. Erwähnte ich schon, dass so manche Konstruktionen hier echt rustikal sind? Defekt? Neu? Repariert? Die Platine hat eine Produktionsgeschichte... In hoch auflösender Pracht: die Schnittstellenplatine mit Z180 Prozessor (HD64180) und 2x32k ROM. Hier findet fast alles statt: Schnittstellenbedienung und HPGL-Decodierung. Der Z180 ist ein cooler Z80 mit eingebauten I/O-Schnittstellen und Bankswitching, der zudem in der Abarbeitung der Befehle noch schneller als der Z80 ist. Ansonsten ist er wohl angeblich Code-kompatibel. Dem Netzteil habe ich mal vorsorglich zwei neue Kondensatoren spendiert. Und nachdem ich den Stifthubmagnet mit zwei Beilagscheiben um 1mm tiefergelegt habe, ist der Papierkontakt auch wieder hergestellt. Sieht sauber aus und die Wiederholgenauigkeit ist grandios! Rustikal heißt in diesem Fall nicht automatisch schlecht! Nächster Schritt: Stabilisatorpappe neu einkleben und serielle Schnittstelle testen... {Und er plottet doch...} Punkt 1: Teppichklebefolie gibt es von der Rolle, superdünn und doppelseitig klebend. Genau das Richtige für diesen Anwendungsfall. Das hält die nächsten 30 Jahre... Und dann kommt der große Moment: DIP-Schalter auf RS-232, 9600-8-n-1 einstellen, D-SUB25 auf D-SUB9 Adapter und den USB auf RS-232 Konverter eingesteckt und das Terminalprogramm gestartet. Nicht vergessen: Handshake aktivieren! Und ja, der Plotter frisst problemlos HPGL und PLT-Dateien. Der frisch gereinigte Tuschestift liefert ein glasklares Bild, leider ein wenig klein skaliert... Mit der Scaling Anweisung SC0,4000,0,2750; bekommt man dann doch ein etwas größeres Bild. So sieht übrigens ein HPGL-File aus: alles ASCII-Textbefehle. PA: Plot Absolute X,Y; PU: Pen Up; PD: Pen Down; |
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