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{Fehlerbeschreibung} Der Nachteil von Webseiten ist, dass verzweifelte Besitzer defekter Arcade-Hardware auf einen aufmerksam werden... So wieder mal der Besitzer einer Vectrex, die außer einem Punkt nichts weiter produzieren will... Hier mal der Patient: Der Pfeil zeigt auf den Punkt. Meine Große lernt übrigens mit. Sie ist mit auf dem Bild... ;-) Dann habe ich mir mal die Adressbusse näher angesehen, hier bei meinem funktionierenden Exemplar: ...und hier beim Patienten: Fazit: Netzteil geht, I/O geht, Prozessor scheint zu laufen, Adressbuss läuft in langweiliger Endlosschleife... Was könnte es sein? 6809 doch defekt? Programm-ROM kaputt? RAM (2114) defekt? Ich werde auf jeden Fall mal einige Teile auslöten und Sockel spendieren! An die Lötstellen der ungesockelten Bauteile kommt man gottseidank auch ohne Demontage der PCB ran. Ich sockele alle ICs, will ja nachher nicht noch mal ran. Sieht doch sauber aus. Der Lötsauger hilft sehr, die Temperaturbelastung bei der Billigplatine zu minimieren. RAM raus: Alles raus: Sockel rein: Super - am Ende hab ich alle Originalteile wieder in die Sockel gesteckt, um das Ganze noch mal auszuprobieren. Eines der RAMs hat sich so verkeilt, dass bei der erneuten Demontage ein Beinchen abgerissen ist. Im Sockel. Jetzt muss ich noch mal einen Sockel auslöten... Sowas musste ja passieren, als ob so eine Vectrex wegen der Kabel, Stecker und verschachtelten Bauweise nicht ekelig genug wäre... Hier in Pin 2: Ein guter Tip von Astro: Einzelpin heiß machen und von unten rausdrücken, parallel dazu oben mit der Pinzette packen und rausziehen. Funktioniert perfekt und der neue Sockelpin passt einwandfrei in die entsandene Lücke... Leider waren es nicht die 2114 RAMs, nächster Halt: Programm ROM. 284001 ist 2363 ist 2764... Wenn der Programmer schon sowas meldet: Datenpin nicht ansprechbar Also neu gebrannt: Und den 2764 einfach eingesetzt - ja, auf der Vectrex sind PROMs und EPROMs pinkompatibel. Auf den Cartridges nicht! Heureka! Und dann noch der übliche Kandidat - der verharzte Drehschalter: Mittels eines gefederten Schnappmechanismus werden zwei drehend gelagerte Kontakte auf zwei Anschlüsse geschoben. Die Federkraft ist gering, somit ist die Mechanik darauf angewiesen, leichtgängig zu funktionieren. Das Konstrukt ist gefettet und nach 30 Jahren hoffnungslos verharzt. Die Kontaktfahnen drehen sich immer schwerer, solange bist die Kraft nicht mehr ausreicht und einer der beiden Kontakte nicht mehr schließt. Je nachdem, welcher es ist, fällt entweder die Digitalelektronik (5V) oder die Ablenkspannung (kein Bild) aus. Daraus resultiert übrigens auch das Phänomen, dass die Vectrex erst Minuten nach dem Anschalten plötzlich angeht. Das liegt nicht an irgendwelchen schlechten Kondensatoren, wie viele meinen, sondern einzig und alleine daran, das sich die verharzten Kontaktzungen im Schneckentempo auf ihren Zielkontakt zubewegen! Das Öffenen des Schalters und die Reinigung mit Aceton / Schmierung mit Öl dauert 3 Minuten. Der Zusammenbau der Federmechanik hat wieder fast eine Stunde gedauert... |
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