Mike McBike @ Home / Arcade Reps Teil 7 / Williams Joust |
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{Williams Joust} Dinge, die man im Arcadebereich eigentlich nicht reparieren möchte... Viele 4116 dynamische RAMs, die gerne heiß werden und kaputt gehen, brüchige Flachbandleitungen, deren Stecker man nicht bekommt und Pufferbatterien, die gerne auslaufen und die Platine zerstören. Aber hey, wenigstens die Batterien waren nicht ausgelaufen. Eine Williams, die auf Konami adaptiert wurde, der in einem JAMMA-Adapter steckt... Was es nicht alles gibt. Irgendwie läuft die CPU und der Bildspeicher wird vollgeschrieben. Das war's aber auch schon. Eine Eigenheit der Williams Platinen: eine 7-Segment-Anzeige versucht einem mitzuteilen, welcher Fehler vorliegt. "1" heißt RAM Error. Man sollte auf dem Konami-Adapter die -5V-Option aktivieren, dann klappt es auch mit den 4116 - die brauchen nämlich drei Versorgungsspannungen! Zumindest geht es jetzt mal weiter. Ein kleinstes Rütteln am Flachbandkabel zum ROM-Board lässt das Spiel abstürzen... Die Konstruktion ist fehleranfällig und den Schneid-Klemm-Stecker gibt es in Europa nirgends. O.K., dann wackeln wir eben nicht. Das Spiel meldet RAM Fehler. Mit dem Output-Level kann es auch nicht funktionieren. Ein 4116 ist platt. Mann kann sich den Error-Code ansehen oder es einfach systematisch durchprobieren - bei der Gelegenheit werden wenigstens mal alle Pins sauber und die Sockel kontaktfreudiger. Der Anfang sieht aus, wie immer... Dann allerdings wird alles gut! Joust startet mit voller Schönheit - bis auf die hektisch flackernde oberste Zeile - aber vielleicht ist das auch normal, kann man beim Monitor ja aus dem sichtbaren Bildbereich rausschieben. Sodele, RAM geht, Spiel geht wohl auch - aber ich habe keinen Ton und dieses Flachbandkabel muss irgendwie ersetzt werden! Der Übeltäter: Diese Geschichte geht bestimmt weiter! {Joust wird doch repariert} Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, der Besitzer vermutlich auch: die Joust ist doch reparabel! Auch wenn man keinen passenden Stecker findet, kann man die Reste sinnvoll verwenden. Das ist der Übeltäter. Sieht besser aus, als er ist. Und nein, Epoxydharz ist nicht die Antwort auf alle Fragen im Universum! Diese Buchsenreihe ging nur mit Gewalt raus, so verklebt war das... Toll, die Stromversorgung ist auch gekleb-lötet... Der nirgends erhältliche Schneid-Klemm-Verbinder lässt sich nicht zerstörungsfrei demontieren, da reißen die Laschen immer ab. Das ist aber nicht schlimm. PC-Festplattenzubehör der alten Art - echte Massenware. Auf der einen Seite passt der Stecker einwandfrei... Auf der anderen Seite muss man nachhelfen: Flachbandkabel sorgfältig andrücken, den Deckel auflegen und mit einer Schraubzwinge vorsichtig quetschen. Auf der Unterseite hilft ein Holz. Mit etwas Gefühl sitzt das alles wieder bombenfest. Der Deckel hält auch ohne Rastnasen. Das Holz verhindert, dass die Pins auf der Unterseite gequetscht werden! Sitzt, sieht gut aus und kontaktiert! Da steht einem Test nichts mehr im Wege... Es geht los - keine Wackler mehr!!! Die losen Kabel sind für's Coinen... Und das Spiel ist spielbar... Wieder eine besondere Platine gerettet! Das ist der Übeltäter Typ "Wackelkontakt": Und das ist ein gutes Werkzeug, um defekte 4116 RAMs schnell finden zu können: Jetzt muss ich noch nach dem deutlich zu leisen Ton sehen... {Der Rest...} Die Tonreparatur war einfach: der Verstärker war einfach herausvibriert. Einmal nachlöten hat geholfen. Problematischer war es, an die Lötstellen heranzukommen, wenn alle Platinen kunstvoll mit Epoxydharz verschmoddert sind... |
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