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Mike McBike @ Home / Commodore / CBM 3032 Motherboard |
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{CBM 3032 Motherboard} Mich erreichte ein CBM3032 Motherboard mit der Fehlerbeschreibung "geht nicht". Das ist der CBM, der noch keinen CRTC (Bildschirmcontroller) hat und die Bilderzeugung über TTL zaubert. Das Board erreichte mich in frisch eingeöltem Zustand. Öl hilft ja bekanntlich gegen Korrosion, aber auf Platinen hat das nichts zu suchen! Es klebt, stinkt und versaut mir die Laune! Die Oberseite in hoher Auflösung:br> Die 32kB RAM-Bank glänzt... Die separate ROM-Bank ist umschaltbar per Kippschalter. Ein einfaches, wenn auch fragwürdiges Design: der Schalter schaltet die 5V Versorgung um, somit hängen jeweils max. sieben EPROMs unversorgt am gemeinsamen Daten- und Adressbus... Ob das den Bausteinen immer so gut tut? Die Platine glänzt... uäch... Hier die Unterseite in hoher Auflösung: 320350 Rev. B. So sieht es unter der ROM-Bank aus... Die ROM-Bank steckt in einem speziellen Sockel, somit kann man nicht einfach die originalen EPROMs in die Hauptplatine stecken. 901447 - das Charactergenerator-ROM. Als Erstes habe ich mal die gesamte Platine mit Spüli im Küchenwaschbecken geschrubbt und danach mit dem Heißluftfön gut getrocknet. Kleiner Tip: warten, bis das Innenministerium aus dem Haus ist!!! Die CBMs benötigen 5V, 12V und -5V für die dynamischen 4116 RAMs. Genau das, was mein JAMMA-Arcadeanschluss zur Verfügung stellt! Das ist ein wenig niederohmig im Versorgungskreis... Die Tantal-Drecksperlen sind wenigstens nicht abgebrannt - aber ohne geht es doch gleich viel besser! CPU-Takt läuft. Video H-Sync läuft. Video V-Sync läuft. Das Video ist nicht Arcade-tauglich, aber immerhin sieht man: die CPU macht nix. Auf dem Bildschirm ist nur Müll. Dann benutze ich doch mal meinen 8032 - Vorteil dabei: die Stecker passen alle. Nachteil: der 80-Zeichen-Monitor ist nicht kompatibel und die Tastatur (Business) passt nicht zum 3032... Aber egal, das Bild ist lesbar! Zufällig ist die CPU mal angelaufen und auf dem Bildschirm sind lauter gleiche, aber falsche Zeichen. Ein eindeutiges Zeichen für defekte Video-RAMs 2114. Diese sind Gottseidank gesockelt und nach dem Tausch ist der Bildschirm sauber. Erste Erkenntnis: der Bildschirm wird gelöscht, danach geht es nicht richtig weiter im Programmablauf. Es könnten die üblichen Verdächtigen 4116 RAMs sein - ein kompletter Tausch gegen geprüfte Exemplare bringt genau nix. Ein weiteres Phänomen: der Rechner startet nicht zuverlässig, Handauflegen bei den ROMs scheint das Verhälten zu beeinflussen. O.K., der Datenbus sieht teilweise echt nicht gut aus. Die originalen ROMs sind nicht mehr gut, jetzt geht es an das Auslesen, Gegenprüfen und das Brennen von neuen 2532 EPROMs als Ersatz. Dieses ROM hier ist großflächig korrupt, die anderen sind grenzwertig unzuverlässig. Nach komplettem Austausch der ROMs läuft das System immer noch nicht richtig... Ursache: die dynamischen RAMs erhalten kein RAS#-Signal. Ohne "Row-Address-Strobe" gibt es keine Adressierung. Ein Flipflop ist taub. Ein Gatter ist tot. Die RAMs sollten jetzt zufrieden sein, trotzdem geht die Kiste nicht. Ich bin langsam frustriert... Bis ich mir dann mal den Datenbus ansehe. Hier arbeiten Datenausgänge gegeneinander! Oh Mann... mein Fehler! Das PROM "Exxx" teilt sich als einziges den Adressraum 4kB mit den I/O-Bausteinen 6520/6522! Beide Bausteine werden über das Signal "I/O#" gesteuert. Wenn man jetzt so dumm ist, für das Exxx ein 2532 zu verwenden, dann wertet dieser Baustein Adressleitung A11 aus. Hier gehört aber ausschließlich ein 2716 rein, der hat anstelle von A11 ein CS# an diesem Pin und kollidiert dann nicht mit den I/O-Bausteinzugriffen! Zugriff EPROM Exxx: SEL = A11# Wenn man nicht blind reparieren kann, dann muss man halt die Schaltung komplett verstehen. Und siehe da: Noch einen Gehäusefuß als Pappe-Ersatz zwischen die Platinen... Und die Reparatur ist gelungen! Hier noch mal die Übersicht, was an diesem einfachen MoBo alles so defekt war: |
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