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{CBM 8250 Doppelfloppy} Auf der schönen Alb ist mir ja ein gewaltiges CBM-Konvolut zugelaufen - dieses schöne CBM Doppelfloppy gehört auch mit dazu. Zustand: spannend - zumindest das Entstörfilter hat deutlich auf sich aufmerksam gemacht... Stirnseitig laden zwei imposante 5 1/4 Zoll Diskettenlaufwerke zum Füttern mit Datenträgern ein... Nach der ersten Grundreinigung sieht das Gerät von Außen schon mal fast wie neu aus. Je nach CBM Computer sollte man das passende Verbindungskabel parat haben: die älteren CBMs haben noch den Platinenstecker für den IEEE 488 Bus, bei den SK-Modellen ist es auf beiden Seiten der IEEE-Stecker. Alt: Nicht so alt... Das Motherboard des Diskettenlaufwerks ist überraschend sauber und extrem komplex. Hier steckt mehr Rechenpower drin, als im Hauptrechner. Das Platinenfoto ist hoch auflösend! Hier habe ich mal die einzelnen Bausteinen ihrer Funktion zugeordnet. Fun Fact: die 6530 sind die fiesen RRIOTs (ROM-RAM-IO-Timer), die auch schon im KIM ihr Unwesen treiben. In diesen Bausteinen ist nicht nur ein 6532 versteckt, sondern auch gleich ein spezifisches ROM. Wenn die kaputt gehen, dann wird der Ersatz trickreich. Die Laufwerke sind... äh... einfach. Laufwerk 0 (rechts) besitzt eine Abschirmplatte und die Laufwerkselektronik für zwei Laufwerke, Laufwerk 1 (links) besitzt Kabel... Klar, wenn ich eh immer nur ein Laufwerk gleichzeitig ansteuern kann, dann kann ich mir auch die Elektronik dafür sparen. Costdown at it's finest... Das Netzfilter hat sich erbrochen. Um das Netzfilter zu tauschen, muss die Trafoeinheit demontiert werden. Um diese zu entfernen, muss das linke Laufwerk ausgebaut werden. Als Erstes entfernt man den Stecker für die Schreib-/Leseköpfe. Hier sieht man noch mal die komplette Laufwerkselektronik - die Stecker an den Seiten sind jeweils für ein Laufwerk, die hinteren müssen für Laufwerk 1 abgesteckt werden. Zwischendrin ein Blick auf das Motherboard: CPU2, VIA und RRIOT. CPU1 und eines der ROMs. Das zweite ROM für CPU1 und zwei 6532, die bei Commodore frecher Weise C010750 heißen... Am Power-Stecker hat man einen überflüssigen Pin spendiert. Hier ist der IEEE 488 Stecker: Der sieht von hinten dann so aus: Ohne Deckel entfernt sich das Netzteil leichter. An die Laufwerksschrauben kommt man nur von unten ran - pro Laufwerk sind es drei Schrauben! Das Netzteil kommt am Laufwerk echt nicht vorbei... Bei den LED-Steckern sollte man sich die Orientierung merken. Ebenso bei den Steckern zur Laufwerksmechanik. Es gibt hier keinen Verpolschutz. Upps... da fällt mir was entgegen. Das war die Tachoscheibe. Die hält wieder bombenfest mit einem Kraftkleber meiner Wahl. Die Laufwerksmechanik ist echt einfach gebaut, läuft aber nach 40 Jahren immer noch. Ein paar Tropfen harzfreies Öl erfreut Lager und Schneckenantriebe. Der Schrittmotor für die Kopfpositionierung ist rustikal. Jetzt, wo das Laufwerk entfernt ist, kann man auch den Trafo ausbauen. Ein Erdungskabel muss dafür auch gelöst werden. Man muss den Trafo nicht komplett ausbauen, es reicht, wenn man den Block auf den Rücken dreht... Das alte Filter wird abgeschraubt, die Schraube kann man gleich wieder reindrehen, wenn das neue Filter keine Öse hat... Der Trafo ist deutsch... erstaunlich. Das neue Filter hatte ich zufällig im Fundus: vollständig isoliert, das kann ich ganz frech unter der Metallabdeckung bei Sicherung und Schalter verstecken. Die Zuleitung geht über eine Lüsterklemme, die beiden Ableitungen werden an Schalter und Sicherung gelötet. Hier die Leiche: Jetzt wird's spannend: ob das Laufwerk wohl noch funktioniert? Beim Einschalten blinken die drei LEDs vorschriftsmäßig. Beide Diskettenlaufwerke werden erkannt. Die ersten Disketten laufen, dann erwische ich eine, die schon etwas klebt - das Laufwerk gibt fiese, quietschende Geräusche von sich... Ein Ohrstäbchen mit Alkohol besitigt das Problem wieder, der Kopf war nur verdreckt. Mittlerweile habe ich sogar eine Reinigungsdiskette - auch diese funktioniert einwandfrei! Lesen und Schreiben funktioniert, ebenso das Formatieren von neuen Disketten. Profitip: wenn man sich nicht sicher ist, ob die Disks schmieren, dann besser in Laufwerk D1 einlegen. Da kommt man problemlos mit einem Wattestäbchen ran. Für das rechte Laufwerk D0 muss man ganz schön was demontieren... Die Köpfe sind empfindlich - nur was für Feinmotoriker! Das übrigens ist der Befehl zum Formatieren einer neuen Disk. |
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