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{Das Datalog PUPI Multi I/O Messwerterfassungssystem} Kürzlich fiel mir ein völlig unscheinbarer Kasten mit vielen Anschlüssen in die Hände: Die Recherche ergab erst mal nichts Brauchbares - der Aufkleber mit dem Firmennamen DATALOG verweist nur auf den deutschen Vertriebskanal. Die Steckverbinder stimmen in Pinzahl und Geometrie genau mit den rückseitigen Anschlüssen der CBM-Rechner überein... Datalog - Systeme zur Messwerterfassung. Könnte dies wohl ein System zur Messwerterfassung sein? Einfach mal aufschrauben... Das Gute daran ist das Gute darin: jede Menge unterschiedliche Bausteine. DC/DC-Wandler, D/A-Wandler, OPAMPs, Komparatoren, Analogschalter, Relais. Dieses Modul ist etwas Besonderes. Auf der Unterseite ist nichts Besonderes, es fällt nur die semiprofessionelle Machart der Platine auf: keine echten Durchkontaktierungen, dafür von beiden Seiten gelötet und es fehlt jeglicher Lötstoplack. Professionelle Messtechnik amateurhaft hergestellt! Diese unscheinbare Zeichenfolge führt zum Erfolg bei der Internetsuche: "PUPI". Klingt doof, ist aber so. "PUPI" und "PUSSI", zwei Messwerterfassungskarten für den CBM PET. Wobei PET im Englischen ja auch für das Haustier steht. Also ein "Puppy" (ein junger Hund) und eine "Pussy" (unter Anderem eine süße Katze). Heutzutage wäre das eher eine unglückliche Namenswahl... Es existieren keinerlei Unterlagen zum System - meine Reverse-Engineering-Fähigkeiten sind gefragt. Auffällig ist der bunte 12-Bit-D/A-Wandler DAC9356. Er wandelt 12 Bit in eine Spannung zwischen -10V und +10V. Die Steckverbinder für User- und Cassettenport: Hier greift die Karte Adressen und Daten, sowie eine Spannungsversorgung ab. Die Mechanik ist optimal für einen Betrieb am CBM ausgelegt. Hier zwei 5V-Reed-Relais. Die Schaltkontakte werden direkt auf die hinteren Schraubklemmen geführt Jetzt geht das Messen los. Wie genau die Karte funktioniert, kann ich nur durch genaue Analyse der Schaltung und durch Ausprobieren mit geeigneter Software herausfinden. Der Astec DC/DC-Wandler macht aus 5V die bipolare +/-15V Versorgung für den Analogteil. Wenn er denn nicht kaputt wäre. Aber ein Ersatz liegt in der Schublade. Was nicht passt, wird passend gemacht. Die Software ist einfach. Data Direction Register auf "alles Ausgang" und das Datenregister durchtackern lassen... Das führt schon mal zu einer Reaktion am Analogausgang. Die Karte scheint zu funktionieren. Nach einigen Stunden Datenblätter lesen und Letungen durchklingeln habe ich den Schaltplan. Mein erster Versuch: eine programmierbare Spannungsquelle. Der Sharp PC-E500 ist mindestens so leistungsfähig, wie der CBM und dient hier zur schnellen Dezimal/HEX-Konvertierung. Das Programm rechnet die Eingabe einer Dezimalzahl in die passenden HEX-Werte für den 12-Bit D/A-Wandler um. Erste Eingabe: +5,555V. Zweite Eingabe: 0,000V. Das funktioniert schon mal - ich bin gespannt, was es noch so alles zu entdecken gibt. Fun Fact: die Karte kann laut Werbetext 12-Bit Analog-Digital-Wandlung. Es ist aber kein A/D-Wandler an Bord. Dafür ein 12-Bit D/A-Wandler, diskrete Sample-Hold-Hardware und Komparatoren... Das schreit förmlich nach selbst zu programmierender sukzessiven Approximation... |
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