Mike McBike @ Home / Einplatinenrechner / SC/MP Computer Teil 2 - Restauration |
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{SC/MP Restauration} Als Erstes mache ich mit diesem Rechner das, was ich mit allen Neuankömmlingen mache: erst einmal wird alles Gepfuschte beseitigt und der Originalzustand hergestellt. Bei einem solchen seltenen Teil muss man zur Inbetriebnahme eh alles gut betrachten, da es dazu im Internet keinerlei Anleitungen gibt. Es existiert nur das Buch und die Doku aus der Elektor - ansonsten ist man auf sich allein gestellt. Nebenbei: das Buch ist grottenschlecht geschrieben. Am schlimmsten sieht die Tastatur-Display-Platine aus, da werde ich eine Grundsanierung durchführen. Pfuschbrücken werden durch Fädeldraht unsichtbar gemacht, abgerissene Transistoren ordentlich verlötet: Tierleichen werden entsorgt... Grundsätzlich gleich zusammen mit den Billigfassungen! Zum Einsatz kommen hier nur Präzisionssockel: Ich muss leider feststellen, dass die Platine von schlechter Qualität ist: die Pads reißen ab... Jetzt wird's lustig. Einen Sockel muss ich beidseitig löten - das geht nur gehäuselos. Ein zweiter Sockel als Einsetzhilfe: Schon geht es wieder. Die abgerissene Leiterbahn wird mit Fädeldraht gebrückt: Auch der häßliche Pfuschdraht ist weg und durch Fädeldraht ersetzt. Langsam sieht die Platine ordentlich aus. Eine Pracht von unten... und von oben... Am Anfang fragte ich mich noch, warum manche Tastenkappen leicht angeschmort waren. Nach meinem Eingriff wusste ich es genauer: die doppelseitige Bestückung macht es unumgänglich, in der Nähe der Tasten zu löten, und die Tastenkappen sind extrem hitzeempfindlich. Mist! Ersatz ist hier wohl nicht mehr aufzutreiben, da muss ich mit dieser Unschönheit wohl leben! Die Displaypuffer-RAMs sind eingetroffen. Also nicht die originalen SN7489, dafür russischer Ersatz im hübschen Keramikgehäuse. Geht genau so und ist viel billiger! Einiges Manko: die Russen waren stur und haben alles metrisch gebaut. Bis zu DIL16 geht das gerade so, DIL40 geht bei gedrehten Sockeln nicht mehr! Sodele: alles drin! Jetzt noch die Backplane mit den drei nötigen Spannungen (5V, -12V für die unsäglichen MM5204 EPROMs und +12V für spätere Erweiterungen) verkabeln... ...die mein neu gekauftes Schaltnetzteil auf kleinstem Raum liefert. Die drei Pfund Trafos werden nicht mehr gebraucht! Ganz nebenbei konnte ich noch die 4k-RAM Karte passend zum System in der Bucht schießen - auch diese ist im SC/PM Home Computer Buch beschrieben! Sie passt auch gut zur Elektor-Karte für den gleichen Zweck - der Unterschied: Home Computer hat 1kx1 RAMs (2102), Elektor setzt 256x4 ein (2112). Und weil mir schon Böses schwante, habe ich auch gleich noch einen Ersatprozessor geordert - man weiß ja nie... und die Teile sind mittlerweile richtig schwer zu bekommen. Das war die Restauration - jetzt kann die Reparatur beginnen, niemand glaubt doch im Ernst, dass das Teil auf Anhieb funktionieren wird, oder? |
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