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{TI-99/4A - der 16-Bitter ohne 16 Bit} Michael aus Stuttgart hat mich sehr freundlicher Weise nach Hamburger Fischmarkt-Art mit einem TI-99/4A beglückt. Einer? Nein, da legen wir noch einen drauf! Und noch einen und... Nun, letztendlich sind es derer Vier in unterschiedlichen Verwesungszuständen. Sehr schön dabei: alle Mainboards funktionieren immerhin! Einen davon habe ich mal komplett restauriert und möchte ihn hier vorstellen.

TI-99/4A

Rechts an der Seite befindet sich der Expansion-Port für eine Vielzahl an zusätzlicher Hardware.

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Hinten rechts der rustikale Netzteilanschluss und der Cassetten-Port.

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Der Videoausgang hinten links ist speziell, man benötigt für ein TV-Bild eine eigene Blechkiste mit Modulator. Die gab es natürlich von TI mit dazu.

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Auf der linken Seite befindet sich ein Joystickport.

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Die Demontage ist etwas pfriemelig - man sollte sich die Lage mancher Schrauben und Muttern merken, verkehrt herum montiert führt das zu Fluchereien und einer erneuten Demontage. Dann geht nämlich das Gehäuse nicht wieder zu...

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Nach viel Staub haben wir hier auch viel Rost - das Gerät wahr wohl etwas feucht gelagert...

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Netzteilplatine, Tastatur und Mainboard unter Blech. Die Blechverzinkung hat schon bessere Zeiten erlebt...

TI-99/4A

Das Netzteil ist immerhin schon mal ein Schaltnetzteil. Aus dem externen Netzteilgehäuse kommt nur Wechselspannung, die Elektronik sitzt hier im Computer.

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Drei Spannungen benötigt der TI-99/4A.

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Die Tastatur ist nur angesteckt und kann einfach demontiert werden.

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Das sind die besagten Schrauben und Muttern, die den Blechkäfig zusammen halten - Muttern zeigen nach oben! Das Teil sieht mechanisch völlig überdimensioniert und fehl am Platze aus - wer sich sowas ausdenkt?

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Der Rest vom Käfig wird von lümmeligen Klammern gehalten. Der Rost hilft hier gut, die ursprüngliche Lage wiederzufinden... Nebenbei: die Klammern sind unterschiedlich geformt! Zwei Schräublein halten den Kühlkörper für den Video-Prozessor, der hingegen ist nur mit einer Schaufel voll Wärmeleitpaste auf den Schaltkreis geklebt. Ein komisches Konzept...

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Am hinteren rechten Eck ist noch mal so eine Monstermutter....

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Die Haltefeder für die Cartridges ist irgendwie festgepunktet und kann dran bleiben. Nur der Sockel-Stecker muss ab. Der muss eh geputzt werden!

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Schon liegt es vor uns: das Mainboard in all seiner Pracht und in hoher Auflösung (auf Klick!). Die untere Käfigwanne ist übrigens zu allem Überfluss auch noch festgelötet und bleibt bei mir jetzt dran.

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TMS9900 - 1976 auf den Markt gebracht - ist der für damalige Verhältnisse extrem leistungsfähige 16-Bit Prozessor im TI-99/4A. Der vergleichbare Motorola 68000 kam erst 1979. Somit wäre der TI-99/4A ein wahres Geschoss geworden, wenn nicht...

TI-99/4A

...die Peripherie wieder alles kaputt gemacht hätte. Hier sehen wir den TMS9901 (Prorammable System Interface), den TMS9929A (Video Display Controller VDC PAL, der 9918A ist für die amerikanische NTSC-Variante zuständig) unter dem Kühlkörper - und einen Teil der 16kB DRAMs...

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Die 16kB DRAMs sind mit 8 Bit Datenbus organisiert. Bei einem 16-Bit Prozessor. Aber das ist auch schon egal, weil der Prozessor nicht direkt auf die RAMs zugreifen kan, die werden nämlich über den VDC verwaltet, der seinerseits wieder mit einem 8-Bit Datenbus am TMS9900 angebunden ist. Immerhin besitzt der TI-99/4A wenigstens zwei Stück 4k-Roms und zwei MCM6810 Scratchpad RAMs mit verschwenderischen 128 Byte am 16-Bit Datenbus, auf die er effizient zugreifen kann. Daneben gibt es noch drei sogenannte GROMs, die ihre Daten mit eigenständigem Adresszähler preisgeben... auch so eine TI-Besonderheit. Das ganze System erscheint wie in einem Fiebertraum ersonnen und führte genau dazu, dass der TI-99/4A letzendlich um Klassen langsamer war, als zum Beispiel ein einfacher 8-Bit Computer mit 6502, wie der Apple ][. Und der hatte nicht mal einen eigenständigen Video-Prozessor...

TI-99/4A

Nin ja, zurück zur Mechanik: der Rost geht weg, aber die Verzinkung ist irreparabel hin. Egal, das tut der Funktion keinen Abbruch.

TI-99/4A

Sieht doch ganz ordentlich aus.

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Die Tastatur ist verschmutzt und schwergängig.

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Das Braune auf der Platine ist nur ganz viel Kolophonium...

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Nach gründlicher und intensiver Reinigung und Schmierung geht wieder alles wie am ersten Tag...

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Der TI wartet auf seinen ersten neuen Einsatz, den ich euch nicht vorenthalten möchte - aber das ist eine andere Geschichte!

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Hier noch mal einen hochauflösenden Überblick über die einzelnen Funktionsbausteine auf dem Mainboard:

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