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{Hameg HM303-5 Reparatur} Manche sagen, Analogoszis sind zu nichts mehr zu gebrauchen. Wer aber öfter mal X-Y-Arcade-Games reparieren muss, stellt schnell fest, dass ein Digitaloszi kein Ersatz für einen Vektor-Monitor ist. Das geht nur mit einem Analog-Oszi in X-Y-Darstellung! Dafür habe ich mir ein Hameg 303-5 angeschafft, welches lange Zeit klaglos seinen Dienst verrichtete! In der letzten Zeit allerdings hatte ich sowohl in X- als auch in Y-Richtung erhebliche Probleme, die Signalamplitude richtig einzustellen. Zu guter Letzt gelang das nur noch halbwegs stabil, wenn man die Eingangsteiler-Drehknöpfe irgendwie auf die Mittelstellung zwischen zwei Werten drehte. Ein unhaltbarer Zustand. Daher musste mal wieder repariert werden. Die Hamegs sind sauber und übersichtlich aufgebaut. Hauptbestandteil im Gehäuse: Luft. Von Oben: Von der Seite: Von Unten... viele Stangen und Wellen... Man ist gut beraten, alles sauber zu demontieren und vor Allem zu dokumentieren! Für die Demontage der Frontplatte müssen alle Bedienelemente runter, die nicht durch die Löcher gehen. Bei Focus und Intensity geht's schon los... die Beilagscheibe geht nicht über die Verdickung... Die Wellen müssen hinten gelöst werden... Das macht ein Inbusschlüssel: Den Rest kann man mit einem Schraubendreher heraushebeln - bis auf die Innendrehregler für die Feinjustage - die sind mit Spannzange und Schraube befestigt und diese wird von einer kleinen Kunststoffkappe abgedeckt. Weil ich das zu spät gesehen hatte, hab ich erst mal die ganze Welle aus dem hinten liegenden Poti gezogen... Ich Dilettant... Die Flachbandkabel sind über praktische Nullkraftbuchsen kontaktiert - zum Lösen einfach auf das Gehäuse pressen, dann lassen sich die Drähte ganz einfach lösen. Am Besten fotografiert man die Lage vorher... das spart Verwirrung beim Zusammenbau. Zwei Dinge hängen noch an der Frontplatte: die LED (ist nur eingeclipst)... ...und eine BNC-Buchse, die abgelötet werden muss. Wenn man so doof ist wie ich, dann muss man sich wieder um die Potiadaption der Innenwelle kümmern. Hier muss man auf die Nut achten, die bei Anschlag im Uhrzeigersinn die kalibrierte Einstellung markiert! Jetzt hat man die obere Zeitbasisplatine komplett demontiert: Na super... voll geschirmt... Für den Eingangsteiler sind auf der Unterseite noch Flachbandkabel zu lösen: Ein dreipoliges Kabel auf der Netzteilplatine... und eines mit stirnseitigem Stecker: Schon kann die Eingangsteilereinheit komplett demontiert werden. Ein gelötetes Abschirmblech auf der Unterseite wird durch die Tasterstößel verdeckt: Die müssen natürlich raus, dazu die Taster alle reindrücken und die Halterungen am Taster abziehen. Der Rest ist etwas Gefummel. Das Blech wird nur von zwei gelöteten Nasen gehalten. Jetzt hat man Zugriff auf die Codierschalter des Eingangsteilers. Das sind einfache 4-fach Drehschalter, die ein Bitmuster an eine Schaltmimik mit diversen Relais geben... Die genaue Belegung steht im Hameg-Schaltplan. Meine Messung mit dem Durchgangsprüfer ergab diverse Kontaktprobleme je nach Schalterstellung. Also liegt der Fehler definitiv am Schalter und nicht in der nachfolgenden Elektronik! Die Drehschalter sind jeweils mit zwei Schrauben fixiert und über eine vertikale Platine mit der horizontalen Baugruppe verlötet. Hierzu benötigt man einen Lötkolben und Entlötlitze! Schwester, Skalpell bitte. Die Schalter sind einfach verschweißt - das kann man gut demontieren! Da ist ganz schön Schmodder auf den Kontaktflächen - Polierwatte und sauberes Papier, danach Teslanol Tuner-Kontaktspray... Das Neuverschweißen übernimmt meine Lötkolbenspitze - das herausquellende Plastikmaterial drückt man mit dem Finger platt. Kein Erfolg ohne Schmerzen! Ich bin gespannt, ob ich das ganze Konstrukt wieder fehlerfrei zusammen bekomme... Eigentlich muss man alles nur in der umgekehrten Reihenfolge machen... Und Update: die Reparatur war erfolgreich! Der Eingangsteiler schaltet wieder sauber und zuverlässig über alle Bereiche! |
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