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{Kärcher Hochdruckreiniger 410} Manche Defekte merkt man erst, wenn man das Gerät nach Jahren wieder in Betrieb nehmen will: so bei diesem Kärcher Hochdruckreiniger, der trotz problemlos laufendem Motor einfach keinen Druck liefert. Der reine Gartenschlauch bietet mehr Reinigungswirkung... Bevor ich das alte Gerät entsorge, will ich doch mal wissen, ob man da nicht was machen kann. Erste Herausforderung: die Torx-Gehäuseschrauben. Eine davon ist eine Sicherungsschraube mit zusätzlichem Dorn im Schraubenkopf. Das sieht man natürlich nicht. Es hat mich nicht lange aufgehalten...

Kärcher 410

Die Pumpe hingegen lässt sich mustergültig demontieren: 4 fette Torx-Schrauben halten das Aggregat zusammen. Punkt 1: unbedingt aufrecht demontieren, sonst läuft das Motoröl aus und Punkt 2: alle 4 Schrauben gleichmäßig lösen, sonst verkantet das Ganze.

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Die Ventilplatte ist schon mal beeindruckend korrodiert, sieht aber schlimmer aus, als es ist!

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Die Kolbenplatte zeigt das Problem: die Kolben sind nicht freigängig.

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Bei den Ventil-Einzelteilen sollte man sich merken, was wo wie hinkommt. Aber eigentlich ist das nicht sehr kompliziert.

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Hier die Taumelscheibe, die im Ölbad schwimmt. Die taumelnde Scheibe wird vom Motor angetrieben und drückt die drei Kolbenstößel zyklisch nach vorne. Wenn sie sich denn drücken ließen...

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Wasserzulauf (oben), Hochdruckabgang (mitte) und Waschmittelzulauf (unten).

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Sieht aus, wie ein Dreiventiler... Auf Ölbadseite ist alles in Ordnung.

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Ein Kolben ist freigängig, zwei stecken fest.

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Da hilft nur die komplette Demontage. Das ist aber ganz einfach, die Kolben sind nur eingesteckt. Die festen Kolben kann man mit einem Treibdorn losbekommen.

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Ein Teil der Gummidichtung hat sich mit dem Kolben verklebt. Die Reinigung ist mit einer Stahlbürste ganz einfach, die Kolbenstößel sind gehärtet, denen macht das nichts aus.

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Die Laufbuchsen sind glatt, die Gummidichtungen sehen nicht so gut aus, laufen aber frisch geschmiert einwandfrei. Das Gummifitzelchen der einen Dichtung kann man einfach mal entfernen, damit sich nichts verklemmt. Ich bin gespannt, ob das nachher alles gut läuft. Die Kolben laufen auf jeden Fall wieder satt in den Buchsen. Im schlimmsten Fall dringen geringe Mengen Wasser ins Ölbad ein - das sollte man regelmäßig mal kontrollieren. Gibt es hier eigentlich Ersatzdichtungen?

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Kolbenplatte und Kunststoffringe geputzt und wieder montiert:

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Die Ventilplatte vorher...

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... und nachher:

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Diese beiden Teile lassen sich etwas mühsam montieren.

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Dann vorsichtig aufsetzen, andrücken und die vier Schrauben gleichmäßig festziehen.

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Der Schalter macht auch Probleme: rastet nicht richtig und ist an einem Kontakt ausgebrochen. Für den ersten Test reicht Kleben.

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Und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Druckaufbau (vermutlich mussten sich die Ventile wieder erst ein wenig einarbeiten) kärchert der Kärcher wieder einwandfrei! Den Garagenvorplatz habe ich damit schon wieder richtig strahlend sauber hinbekommen. Nächster Schritt: den teildefekten Schalter ersetzen - Ersatzteil ist schon bestellt! 30 Euro - Alter!?


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