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28.01.2025 {Philips Microcomputer Master Lab MC6400} Ein Neuzugang in meiner Experimentierkastenecke: das Philips Microcomputer Master Lab: 1983 erschienen, steckt da für 450 DM doch eine Menge drin: Ein umfangreiches Anleitungsbuch wartet auf den neugierigen Programmierer... Im Kasten befindet sich eine fertig aufgebaute CPU-Einheit: Mit dem sehr seltenen INS8070N - der SC/MP III Prozessor von National Semiconductors. Der Prozessor ist ein echtes Schmuckstück, zwar mit 8 Bit Datenbus, aber intern mit mehreren 16 Bit Registern! Mit diesem Prozessor sind sogar 16Bitx16Bit=32Bit Multiplikationen mit einem Assemblerbefehl möglich! Doch leider hat sich dieser Prozessor absolut nicht mehr durchsetzen können, mir ist kein kommerzieller Computer mit SC/MP III bekannt! Bedient wird der SBC mittels Tastatur und einiger Schiebeschalter... Das Ergebnis der Programmierbemühungen zeigt sich dann auf einem schönen Bubble-7-Segment-Display oder auf den LEDs. Die Einschaltmeldung ist schon mal nett... Und vorprogrammierte "Spiele" gibt es auch. Gut, dass sich beide Wörter mit 7-Segment Anzeigen darstellen lassen... Auf dem Frontpanel befindet sich wenig Elektronik: Das Display begeistert mich immer wieder... Die Rückseite der Vollständigkeit halber: Als zweite Einheit gibt es das Experimentiermodul - ebenfalls mit Frontpanel und mit den Philips-typischen Federklemmen. Das Frontpanel muss man sich zu Beginn selber zusammenschrauben. Ist ja nicht viel dran... Erschreckend unpraktisch ist hier die Philips-Unsitte, überall isolierten Draht zu verwenden. In der Anleitung steht, man solle die Kontaktstifte (Crimpstifte) mit einer Flachzange an den Draht klemmen... Das hält nie! Hier habe ich mal Abstand von der Originalität genommen und bin etwas professioneller vorgegangen: Litze und Crimpzange. Dupont hilft. Das Ergebnis hält die nächsten 50 Jahre. Die Bedienelemente werden verkabelt... ... und auf dem Experimentierfeld auf die Federkontakte gelegt. Jetzt kann es losgehen... CPU und Experimentierfeld werden nebeneinander gelegt. Ohne die hübschen Plexiglasabdeckungen kommt man besser ran. Fehlende Federklemmen habe ich mir von einem anderen Philips-Kasten geklaut - der war eh nicht vollständig! Mein erstes "Experiment": die Sirene. Für Experimente sind die Federklemmen und die passenden Platinchen echt praktisch! Programm gestartet - die Sirene heult. Spätestens hier fragten sich die Eltern, ob das wirklich eine so gute Idee war, ihrem Kind diesen Kasten geschenkt zu haben... Und hier zeigt sich das Dilemma dieses Kastens, der wohl der letzte seiner Art von Philips war: Programmieren ohne Vorkenntnisse? Eher Knöpfchen drücken! Ohne Vorkenntnisse gibt es hier keinen Spaß, selbst der rudimentäre Verstärker ist nicht genau beschrieben, wer noch nie einen Transistor in den Händen hielt, ist hier schon überfordert. Es gibt zwar in den nachfolgenden Kapiteln extrem viele Programmieraufgaben, aber ohne Vorkenntnisse kann man den staubtrocken vorgetragenen Stoff nicht umsetzen... Im Vergleich zu den bekannten Erweiterungskästen kommt der MV6400 riesig daher! Der hier ist noch original verpackt - und bleibt auch so! Erstaunlich, wie wenig Bauteilewert in solch teuren Kästen steckt... Für das Verpackungsfoto hat man einen sehr schlechten Dummy genommen. Da war wohl die Entwicklungsabteilung nicht schnell genug mit den Funktionsprototypen hinterher gekommen... Hier noch die Beschreibung des Experiments "Sirene". Weniger ist oft mehr, manchmal aber auch zu wenig. Jetzt werde ich mal sehen, was die tatsächliche Programmierfähigkeit so hergibt. |
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