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{HP700/92 - ein intelligentes Terminal} Aus den Spätzeiten der Terminals ist mir ein schönes Exemplar zugelaufen, das allerdings etwas Pflege benötigt! Ein schönes Duo aus bernsteinfarbenem Monitor und Tastatur, sauber verarbeitet und stabil. Die Tastatur ist noch eine von denen, die noch was taugen, satte Tastenanschläge, dafür nicht ganz leise... Nach dem Einschalten begrüßt einen ein Piep und ein völlig flimmerfreies Bild mit Menü. Die Terminalparameter kann man alle auf dem Bildschirm über die Funktionstasten einstellen, dank Lithiumzelle bleiben diese dann nach dem Ausschalten erhalten! Das Bild ist gestochen scharf. Das musste jetzt sein... Oh... nach wenigen Minuten fängt das Netzteil an, zu zischeln und es treten Bildfehler auf, dann piept das Gerät nur noch... Mist, jetzt muss ich doch alles aufschrauben... Das Gehäuse ist trickreich verzahnt. Nach dem Lösen der vier Gehäuseschrauben muss man an zwei schmalen Plastikstreifen ziehen, damit sich die Gehäuseteile auch voneinander lösen lassen.... Auf der Rückseite ist noch eine einzelne Schraube, danach kann man die Innereien vor sich sehen. Der Sicherungswiderstand im Primärkreis war schon mal längere Zeit überlastet.... Jetzt noch mal für die Ängstlichen: Entladeprozedur für Kathodenstrahlröhren.... Ein isolierter Schraubendreher wird mit Krokoklemmen an der Röhrenaußenseite geerdet: Dazu muss man einen der Gummipinöpel abziehen. Mit dem geerdeten Schraubendreher fährt man nun unter die Anodenkappe und kontaktiert den Anodenkontakt. Das entlädt schlagartig die Röhre. Nun kann man gefahrlos die Anodenkappe demontieren und damit die Platine von der Bildröhre trennen. Hier muss man besonders vorsichtig sein, den Bildröhrenhals nicht zu beschädigen, der Saugstutzen am Ende des Halses zwischen den Kontakten ist schnell abgebrochen, dann zischt es und nächte Woche ist Elektroschrottabgabe auf dem Wertstoffhof! Wer sich für den Bildröhrentyp interessiert: hier ist er. Clinton Electronics gibt es heute noch, aber die fertigen wohl keine Bildröhren mehr... Das ist der Anodenanschluss. 14-18kV Beschleunigungsspannung liegen hier im Betrieb an. Das kesselt, wenn man da ran kommt. Hier ein sehr hoch auflösendes Bild der Platine - wird auf Klick groß!. Auch konventionelle Bauteile sind wieder mal HP-gemäß umbenannt - hier vermutlich ein V20 Prozessor und ein Schnittstellenbaustein. Das Ding hier ist wohl vollständig von HP - Datenblätter sind Fehlanzeige, ebenso ein Schaltplan von diesem Terminal. Hey, Speicher mit Klarnamen... die hättet ihr doch wenigstens abschleifen können... Auf der linken Seite ist das Schaltnetzteil, welches mir Sorgen bereitet - es liefert 5V, 12V und 38V. Die Y-Kondensatoren sehen noch gut aus, aber langfristig werde ich das Risiko nicht eingehen und sie zeitnah ersetzen!. Die drei braunen Widerstände in der Mitte des Bildes sind vermutlich Teil des primärseitigen Snubbers für den Sperrwandler und wurden in der Vergangenheit maßlos überlastet. Platine und Bauteile sind gut durchgebraten, funktionieren aber noch. Im Betrieb werden die Widerstände weit über 100°C heiß. ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich so sein soll! Hab ich noch nie gesehen: Hochspannungskondensatoren mit eingebauter Funkenstrecke. Mal ohne Gehäuse: die Fehlersuche benötigt ein laufendes Gerät... TP1 und TP2 - hier sind die Testpunkte für die 5V. Der Leistungstransistor bleibt kalt, die Widerstände kochen - und nach ein paar Minuten geht das Netzteil in die Knie. Sieht gut aus, aber nur für kurze Zeit... Kältespray sagt mir: es könnte am Optokoppler liegen, der hat aber nur HP-Marking... Ein CNY75B hat das gleiche Pinout und funktioniert. Leider ändert das aber nichts am Verhalten - nach 5 Minuten ist das Bild wieder weg. Kann es sein, dass die Snubberdiode durch ist und das NT deswegen spinnt? Ich muss wohl mal die einzelnen Halbleiter ausmessen... |
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