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{Flexible Abgüsse selbst gemacht - Beispiel Archimedes} Weil ich gerade zwei Rechenmaschinen mit verhunzten Gummifüßen auf den Reparaturtisch bekommen hatte, dachte ich mir, jetzt sei es an der Zeit, selber mal was zu gießen. Man benötigt PVC-Rohlinge, eine Drehmaschine, Trennmittel (Wachs), 2k-Abformsilikon und 2k-PU-Gussmittel. Dazu Geduld, Tigelchen, viel Wischtücher...
Als Erstes muss man mal eine Master-Form herstellen - hier nimmt man entweder ein funktionsfähiges Teil oder reproduziert die gewünschte Form. Ich habe für die simplen Gehäusefüße einfach PVC-Rohrmaterial gekauft und auf der Drehbank auf Maß gedreht: Dieses Teil wird dann mit Trennwachs bepinselt und in einer geeigneten Form mit Abformsilikon übergossen. Wenn das Silikon ausgehärtet ist, kann die Master-Form entnommen werden und die 2k-PU-Masse wird in die entstandene Höhlung gegossen. Nach ca. 5 Stunden ist das Ergebnis so weit fest, dass es aus der Silikonform entnommen werden kann: Das Silikon ist extrem reißfest, also keine Angst beim Rauspopeln... Und geschafft... Der erste Abguss liegt vor uns, die Silikonform kann gleich weiter verwendet werden. Der Abguss ist so gut, mann kann sogar die Riefen vom Drehstahl erkennen: Und je nach Dosierung des Härters ist das Endergebnis schön Gummi-artig. Auf der Oberseite sind Luftblasen zu sehen, die man nur mit einer Vakuum-Kammer wegbekommen würde. Für den Hausgebrauch legt man diese Fläche halt dorthin, wo man sie nachher nicht sieht. Der Serienfertigung steht (außer der Zeit) nichts entgegen. 3-4 Teile Pro Tag sind möglich, wenn man nur eine Form gemacht hat. So, dass war jetzt mein erster erfolgreicher Versuch... mal sehen, ob man nicht was Komplexeres zaubern kann... {Komplexere Abgüsse - Beispiel Odhner} Bei der Odhner Rechenmaschine waren die Füße völlig kaputt und sie sind von der Form her schon deutlich anspruchsvoller. Die Vorgehensweise bleibt trotzdem die Selbe!
Es beginnt wieder alles mit einer gedrehten Form aus PVC (gut, dass ich noch geeignetes Rundmaterial da hatte...) und Abformsilikon (Aushärtezeit 24 h, also Geduld bitte!). Der Master wird wieder in einer geeigneten Form ertränkt... Auch hier kann man großzügig Trennwachs einsetzen, das erleichtert die Entnahme. Nach der Härtezeit entnimmt man die Form... ... und entfernt den Master. Interessantes Detail: selbst minimale Silikonschichten lassen sich nicht einfach abreißen, sie müssen abgeschnitten werden. Danach sehen die Kanten nicht so schön aus, aber egal, das sieht man später nicht. Jetzt wird die Form wieder vorsichtig gefüllt. Luftblasen vermeiden! Der erste Fuß ist fertig... ... und passt perfekt! Die Guss-Oberseite versteckt sich im Gehäuse. Sitzt, passt und hat Luft...blasen... Von Innen... ... und von Außen. Ich finde, für den zweiten Versuch ist das echt gut geworden. Die Maschine ist wieder super standfest! |
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