Mike McBike @ Home / Museum / Chess Master Diamond


{Chess Master Diamond} herzlichen Dank für eine tolle Spende! Ein Chess Master Diamond von 1989, Zeit vielfältiger Umbrüche. Dieser Schachcomputer ist wirklich was Besonderes! Von vorneherein als Exportartikel gedacht, ist diese Kiste extrem aufwändig gestaltet: Echtholz mit Intarsien, ein extrem übersichtliches Menü mit 16-Segment-Anzeigen und eine Erkennung der Schachfiguren über 64 Hall-Sensoren. Leider hat das Gerät den Zahn der Zeit nicht überlebt und ein kurzer Besuch in einem Repair Cafe hat ihm den Rest gegeben. Nun ist es halt bei mir.

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Auf der Bodenseite wartet eine geschraubte Blechplatte auf meinen Schraubendreher...

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Trocken halten! Dann fällt Unterwasserschach wohl aus...

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Darunter: hochwertige doppelseitige Glasfaserleiterplatten ohne Lötstoplack.

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Die Technik teilt sich auf in eine kleinere CPU-Leiterkarte und die riesige Spielfeldleiterplatte.

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Auf der Spielfeldleiterplatte befinden sich die Hallsensoren für die Spielfigurbelegungserkennung, die Displays, LEDs und die Bedientasten.

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Ein NE555 liefert den Refresh-Takt für Displays und Tastenarray.

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Der Prozessor wird von einem Quarz getaktet, die 4MHz gehen noch durch ein Flipflop.

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Das war's dann aber auch schon. Das Display bleibt dunkel, die CPU legt sich schlafen. Nur bei jedem erzwungenen Reset (Kabel, CPU-Pin) taktet der Prozessor ein paar Dutzend Zyklen.

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Der Datenbus sieht auf zwei Kanälen nicht gut aus.

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Das ROM Chip-Select führt mich kurzfristig in die Irre: beide ROMs gleichzeitig Low? Wie soll das funktionieren. Des Rätsels Lösung: es ist ein 2364 PROM - die drei separaten CS-Eingänge sind beliebig programmierbar, das spart Logik. Ein Grund übrigens, dass ein schnödes EPROM als Ersatz hier nicht funktioniert!

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2 Ohm zwischen zwei Datenbusleitungen? Wie soll man sich da durchsetzen?

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Die Ursache: eine selbst fabrizierte Lötbrücke. (Nicht, dass mir das nicht auch schon passiert wäre - Leiterplatten ohne Lötstoplack sind hierfür extrem anfällig!)

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Nachdem der Datenbus befreit ist, läuft die CPU anstandslos durch. O.K., in langweiligen 64-Byte Schleifen.

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Die Ursache: die bereits ausgelöteten und gesockelten RAMs (2114) sind defekt. Die Ware vom Klassenfeind tut.

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Und schon fordert uns das Menü auf, endlich mit dem Spiel zu beginnen.

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Im nächsten Teil sehen wir uns noch den Rest des Paketes an...


{LED Abdeckungen} Manchmal hat man Glück und in der Elektrobucht tauchen gefledderte Ersatzteile auf. So zum Beispiel dieser Korpus eines Chess Master Diamond. Es ist fast alles geschlachtet, die Bedruckung ist hin und das Furnier ist zerkratzt. Aber hey! Die LED Stöpsel sind noch alle dabei. Das war's mir dann mal den Versteigerungspreis wert.

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Rustikal auch von unten...

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Genau diese Dinger möchte ich haben:

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Wenige Minuten später: die Ernte war gut diesen Sommer...

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Interessantes Detail übrigens noch am Rande: das dicke Holz ist kontraproduktiv, wenn es um magnetische Füße und Hall-Sensoren geht. Aus diesem Grund befindet sich unter jedem Spielfeld ein zusätzlicher Metallstift:

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Dann funktioniert das auch mit den Feldlinien.

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