06.04.2025
{RP-16A Ferrit Transistor Zelle} O.K., keine DDR-Technik - aber dafür solide Sowjet-Technologie! Thomas A. hat mir freundlicher Weise ein ganz besonderes Exponat zukommen lassen: Technik, die fast niemand kennt. Das mag daran liegen, dass diese Bausteine außerhalb der UDSSR nirgends eingesetzt wurden... Es handelt sich um sogenannte "Ferrit-Transistor-Zellen", die Nachfolger der ebenso unbekannten "Ferrit-Dioden-Zellen". Entwickelt in den 50er und 60er Jahren dienten sie als digitale Logikbausteine, die im Ruhezustand nahezu leistungslos liefen. Der logische Zustand dieser getakteten Module wurde in einem Kernspeicherring magnetisch gespeichert. Verwendet wurden diese Module offensichtlich in Steuerungsanlagen der Industrie - nach dem Aus- und Einschalten waren dann auch die letzten Zustände wieder erhalten. Angeblich konnte man damit auch langsame Computer bauen, oder Taktteiler... Weil sie so schön und so selten sind, habe ich die Fotos mal sehr hoch auflösend eingesetzt.



Gut, dass eines der Module zerbrochen ist - da kann man den Ferrit-Kern erkennen.


Bemerkenswert, dass man sich damals die Mühe gemacht hat, alles handschriftlich zu markieren...

In einer russischen Publikation von 1961 findet sich eine genaue Beschreibung dieser verschollenen Technologie. Interessant, dass es davon auch komplexere Bausteine mit mehreren "Eingängen" gab...



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