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{ELEKTRONIKA 7 eine rustikale VFD Uhr} Von einem freundlichen Besucher wurde mir ein beeindruckendes Machwerk der früheren Sovietunion zur Reparatur gebracht - zusammen mit einem sehr leckeren Kuchen. So macht das Spaß! Der Aufkleber ist nicht Original - und der repräsentiert nicht meinen Serien-Geschmack... Die Uhr hingegen ist echt krass und zeigt leider auf einem Segment permanentes Dauerleuchten, was man hier allerdings nicht erkennen kann, weil das Segment gerade eh leuchten muss. Stabiler Holzkasten, Preßspan furniert und an der Seite alles, was man für eine Uhr braucht. Minuten- und Stundeneinstellung, zwei Helligkeitsstufen und einen Knopf, der die Zeit irgendwie auf Null zurückstellt... Die Stahlblechrückwand... rustikaler CCCP-Chic. Sicherungshalter für die Netzsicherung (ohne Erdungsleitung...) und ein Kasten für eine Batterie zum Erhalt der Zeit bei Netzausfall. Innen drin kann man die kunstvoll geflochtenen Kabelbäume bewundern: Gespeist wird das Wunderwerk durch einen zentralen Netztrafo. An den VFD-Röhren fällt auf: die 7 Leuchtpunkte haben nur 5 Anschlüsse... Die Punkte 2+3 und 5+6 sind jeweils miteinander verbunden und können nur gemeinsam zum Leuchten angeregt werden. Eine Verwendung für ein universelles Matrixdisplay ist damit schon mal ausgeschlossen... Was für eine blöde Idee. Immerhin kann man den eingesetzten 32kHz Quarz leicht trimmen, genau sind diese Uhren alle eh nicht... Gegen den Uhrzeigersinn macht die Uhr langsamer! (Bis man über den nicht vorhandenen Anschlag des Trimmers hinausfährt!) Russische Technik besticht stets durch maximale Stabilität bei minimaler Komplexität... Diese Flanken erzeugen keine EMV-Probleme! Und das kommt dabei raus, wenn man auf jegliche Stabilisierung der Eingangsspannung verzichtet und stattdessen einen extraweiten Bereich für die Logikpegel zulässt - sieht Kacke aus, funktioniert aber vermutlich auch die nächsten 100 Jahre noch. Eine genaue Justage der Taktfrequenz mit dem Oszi ist nicht sinnvoll... ...auch mein popliger Frequenzzähler bietet nicht ausreichend Stellen - gut, das Milliherz bekomme ich noch weggetrimmt... Geht doch! Aber die Restgenauigkeit kann man nur nach mehrtägigem Lauf der Uhr manuell korrigieren. Netzteil... Reduce to the Max! Das ist die komplette Logik, die die Uhr braucht - ein Taktteiler, einen Zahler 0...59 und einen Zähler 0...23. Alles eingebettet in ein stabiles Stahlblechchassis: Jetzt zum Fehler: hier sind die zwei Display-Platinen - die Röhren wurden bereits gewechselt, die lassen nach den langen Jahren des Dauerbetriebs natürlich nach und leuchten nur noch sehr dunkel. In der Bucht gibt es noch Ersatz! Und der Einsatz von Glitzer-Nagellack als Korrosionsschutz hat den Platinen ein ganz besonderes Aussehen ermöglicht... Das betroffene Segment hat einen Kurzschluss gegen Masse - leider ist es kein Lötfehler, auch wenn das auf den ersten Blick so aussieht. Der Schaltplan einer weiteren Version einer Elektronika 7 zeigt, dass hier ganz normale Standard-PNP-Transistoren zum Einsatz kommen - ein BC560 tut seinen Dienst hervorragend! Das ist der Übeltäter: glatt durchlegiert. Und rein damit: Alle Segmente funktionieren wieder, wie sie sollen! Ich liebe dieses phosphoreszierende Leuchten... Vielleicht bekomme ich ja auch mal so ein Prachtstück für mich... ;-) |
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