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{FACIT 4070 Lochstreifenstanzer} Ich sagte doch, da wird noch was draus. Mein erster FACIT 4070 glänzt ja durch verbastelte Elektronik und ein ziemlich verhunztes Gehäuse, daher freute ich mich über ein Ihbäh Angebot einer weiteren FACIT 4070 mit dem Hinweis, dass die Stanzmechanik defekt sei. Für knapp über 30 Euro wurde er mein. Der Konfettiauswurf: voller Reste... Jetzt wird der Kasten demontiert - Andruckrolle und Auswurftülle ab: Ein Blick auf die Stanzmechanik offenbahrt Schlimmes: eine Nadel steckt fest, dafür fehlen einige weitere Nadeln... na super. FACIT 4070 ist ein Meisterwerk an Servicefreundlichkeit: das Stanzwerk lässt sich mit zwei Schrauben demontieren: Etwas aufwändiger gestaltet sich der Ausbau des Stanzkopfes: der zylindrische Gegenpart ist eingepresst und aus gehärtetem Stahl... Nach einer Stunde ist es mir gelungen, den Zylinder wieder so auszurichten, dass die Nadeln nicht hängen bleiben... aber es fehlen ja welche... Ich entscheide mich, die komplette Stanzmechanik des defekten ersten Gerätes zu verpflanzen - es ist zwar eine ältere Generation des 4070, aber die Mechanik passt. Den Teller muss ich auch tauschen, die Spulenarretierung funktioniert beim neuen Gerät nicht mehr. Aluminium ist eh schöner... Eingefädelt - läuft. Man kann auch ohne Anschluss Indexlöcher oder Volldaten (alle 9 Löcher) per Taster drucken. Läuft wie ein Uhrwerk und produziert Konfetti in einer irren Geschwindigkeit! ... und macht einen Höllenlärm... Der Vorbesitzer wollte sich unbedingt die High-Speed-Datenrate merken: Die "moderne" Schnittstellenplatine - immerhin mit Prozessor oder so... Die Treiber - nicht mehr mit DTL, dafür mit TTL - Baujahr 1978. Ein hübsches Teil Technikgeschichte: Nächster Schritt: serielle Schnittstelle testen... {FACIT 4070 Serielle Kommunikation} Nun wollte ich es wissen: im Gegensatz zu den älteren FACIT 4070 mit paralleler Schnittstelle hat dieses Modell eine richtige Serielle Schnittstelle, die sich umfangreich über Jumper konfigurieren lässt. Es gibt im Netz zwar keine Dokumentation, dafür ist aber immerhin die Pinbelegung auf die Platine geätzt: Einen USB-Seriell-Adapter (billig, China) habe ich noch von der World Rally Resurrection, das ist sogar ein Steckeradapter für 25-polige SUB-D dabei: Zuerst geht mal garnix. O.K., auf der Platine steht "Pin3: RxD", das ist aber am PC auch "RxD" - also gekreuztes Kabel. Hab ich nicht, dann passe ich eben den Stecker im Gerät an. Ich will Plug&Play! .Ist natürlich auf der Unterseite, wo man nicht gut rankommt... Nächste Aufgabe: wie erzeuge ich einen Satz Daten zum Drucken? Dafür bietet der ROM-Wizard eine Funktion "Binärdatei erzeugen": Sieht gut aus - 256 aufeinander folgende Bytes... Mit der richtigen Steckerbelegung fängt der Facit problemlos an, zu rattern, leider stimmt was nicht: 10 mal 0xFF gesendet ergibt 20 Stanzungen... Mist, gejumpert auf 5-Spur... Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's... "1" ist eben kein Jumper... Ein perfekter Datenstreifen! Noch mal zur Kontrolle - HTerm ist übrigens ein gutes Terminalprogramm, um einzelne Bytes oder ganze Binärdateien zu verschicken - alles tut... Das ging fixer als gedacht... Konfetti... Mein externer Datendrucker am Windows 7 Rechner über USB... wer hätte das vor 40 Jahren gedacht? In Kürze werde ich mit einem guten Bekannten zusammen noch ein paar Videos zum Thema erstellen - das ist als Bewegtbild echt deutlich eindrucksvoller. Genau das ist jetzt hier passiert: viel Vergnügen!
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